Dienstag, 3. September 2013

„Verfolgungs-Bonus“ oder Der Mythos vom letzten Einhorn prosaisch-pragmatisch

„Verfolgungs-Bonus“ - 

Über die Kapitulation deutscher Schriftsteller vor der Macht des Faktischen

Seit ihrer Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1987 ist Herta Müller mit einem „Verfolgungs-Bonus“ unterwegs und wird fast allgemein als „Dissidentin“ wahrgenommen, obwohl ihr dieses Image in keiner Weise zusteht. 
Ganz im Gegenteil: 
Herta Müller war bis zu ihrer Ausreise „keine“ Kritikerin der Ceausescu-Diktatur, der kommunistischen Weltanschauung oder des real existierenden Sozialismus, sondern eine angepasste, staatsloyale Autorin, aus gestattet mit dem Privileg, in den Westen reisen zu dürfen, namentlich in die Bundesrepublik Deutschland und sogar nach Paris.

Zur „Verfolgten“ wurde sie im Magazin „Der Spiegel“ gemacht, faktisch inszeniert – und dazu sogar noch zur „doppelt Verfolgten“ mit der aus der Luft gegriffenen Behauptung, der rumänische Geheimdienst „Securitate“ würde sie auch im Westen weiter verfolgen, nicht anders als die „Landsmannschaft der Banater Schwaben“ in Deutschland.

Diese Maskerade, bei gleichzeitiger Leugnung des „echten“, tatsächlich erfolgten Widerstands gegen die Ceausescu-Diktatur erinnert an den Mythos des „letzten Einhorns“ aus dem Hollywood-Studios mit dem feinen Unterschied, dass Herta Müller nicht nur von dem „roten Stier“ verfolgt worden sein soll, sondern auch noch von dem braunen!

DER SPIEGEL macht es möglich – und polt in einem Atemzug Linke, Marxisten und Antideutsche zu wertkonservativen Kalten Kriegern und deutschen Patrioten um, während den Aufrechten aus dem Widerstand gegen den roten Totalitarismus die Existenz abgesprochen wird.

Diesem Verfolgungs-Bonus, der konsequent bis hin zur still und leise, ohne jede demokratische Aussprache  von Michael Nauman (SPD) durchgesetzten Nobelpreis-Kandidatur und zur Nobelpreis-Vergabe reicht,
verdankt Herta Müller eine noch nie dagewesene Bevorzugung bei der Vergabe von Literatur-Preisen und Förderungen aller Art (Stipendium der Villa Massimo etc.)- und diese zum Nachteil der vielen anständigen literarisch Schaffenden, der Dichter und Schriftsteller, die fernab jeder Inszenierung, Forcierung und Instrumentalisierung ihr „Werk“ schufen, ohne politische Protektion, nur den objektiven künstlerischen Maßstäben vertrauend.


Aufgemuckt hat keiner, nicht aus Feigheit, sondern auch deshalb, weil angenommen wurde, die in den deutschen Medien permanent am Köcheln gehaltene „Verfolgung“ sei echt und kaum einer aus der weiten Kollegen-Schar der Poeten und Romanciers sich in der Lage sah, die ferne, komplexe, intransparente „Securitate-Verfolgungsmaterie“ überprüfen zu können.

Wie oft schrieb ich darüber, differenziert in kritischen Abhandlungen, in Kommentaren überall im Internet, im In- und Ausland, auf Blogs, in Gegendarstellungen mit Richtigstellungen, als „einsamer Rufer in der Wüste“!

„Nemo propheta in patria“? 

Gehört wurde meine Aufklärungsarbeit gegen obskure Seilschaften aller Art aus Politik und Kultur nur selektiv – die Konsequenzen aber sind bisher ausgeblieben.




 Carl Gibson, 
Philosoph, Historiker,  Bürgerrechtler -

seine Kritik an der Nobelpreisnominierung und der Nobelpreisehrung ging um die Welt - 
bewirkt hat sie nicht viel.


Zur Thematik „Verfolgungs-Bonus“ beachte man auch die Blog-Beiträge:

http://carl-gibson-essays.blogspot.de/2013/06/wer-hat-angst-vor-herta-muller.html

Auszug:


Carl Gibson,

„Die Zeit der Chamäleons“ -


Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen, Essays

zur Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen


Motto:



Zum Sinn der Philosophie heute

Philosophen sollen reden und schreiben,
Philosophen sollen Fragen aufwerfen und Antworten anbieten,
sonst ist ihr Denken umsonst!
Das – sprichwörtliche – Schweigen der Philosophen ist ein Irrweg, 
denn es verhüllt die Wahrheit und billigt die Lüge.

Das Schweigen der Denker nützt nur den Mächtigen.





 

Mehr zur "Philosophie" von Carl Gibson
in seinem zweibändigen Hauptwerk:

speziell in:

"Symphonie der Freiheit", (2008)
sowie in dem jüngst erschienenen

"Allein in der Revolte.

Eine Jugend im Banat", (2013)






 Philosoph und Zeitkritiker Carl Gibson

Weitere Aphorismen, Reflexionen, Maximen, Sentenzen, Ideen und Essays werden auf diesem Blog folgen.



Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

Copyright: Carl Gibson


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Herta Müller verhöhnt auch die Opfer von Auschwitz, Auszug aus: Carl Gibson, Vom Logos zum Mythos, 2015.

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